Das Gesundheitszentrum Federsee investiert in die Zukunft der Rehabilitation
Mit einem umfassenden Umbau des physikalischen Therapiebereichs der Federseeklinik setzt das Gesundheitszentrum Federsee neue Maßstäbe in der Behandlung chronischer Erkrankungen und Verletzungen. In diesem exklusiven Interview sprechen wir mit Geschäftsführer Walter Hummler und Prokurist Guido Klaiber über die Visionen, Ziele und Herausforderungen dieses zukunftsweisenden Projekts. Wie wird sich die moderne Ausstattung auf die Therapieerfolge auswirken? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei den Umbaumaßnahmen? Und welche neuen Behandlungsmöglichkeiten erwarten die Patienten in Zukunft?
Herr Hummler: Welche Vision verfolgen Sie mit der Modernisierung des physikalischen Therapie-Bereichs in der Federseeklinik, und welche spezifischen Ziele möchten Sie damit erreichen?
„Die Anforderungen an die medizinische Rehabilitation haben sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. Während früher passive Maßnahmen wie Bäder, Güsse und Erholung im Vordergrund standen, erwarten Patienten und Kostenträger heute vor allem aktive Therapieeinheiten. Mit der Modernisierung des physikalischen Therapie-Bereichs in der Federseeklinik verfolgen wir das Ziel, die Bereiche Physiotherapie, Sport und Bewegung zu stärken. Zudem möchten wir digitale Therapieverfahren integrieren, die auch von den Patienten zu Hause fortgeführt werden können. Diese Modernisierung soll den Fokus von der klassischen physikalischen Therapie hin zur aktiven Physiotherapie verlagern. So schaffen wir moderne Räume, in denen eine Vielzahl aktueller Therapien angeboten und weiter gefördert werden kann.“
Herr Klaiber: Inwiefern spielt Nachhaltigkeit eine Rolle bei der Planung und Umsetzung des Umbaus? Gibt es spezielle Maßnahmen, die ergriffen werden, um umweltfreundliche Standards zu gewährleisten?
„Bei der Planung und Umsetzung des Umbaus im physikalischen Bereich des Gesundheitszentrums Federsee legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit. Durch die Sanierung des Flachdachs verbessern wir die Dämmung, was den Energieeinsatz erheblich reduziert. Zudem setzen wir auf energiesparende Technik wie LED-Beleuchtung und intelligente Steuerungen für Heizung und Lüftung. Wir verwenden recycelbare Baustoffe, darunter naturbelassene Holzwolle-Leichtbauplatten und langlebige Fliesenböden. Eine extensive Dachbegrünung verbessert das Raumklima und verringert den Wärmeverlust. Unsere Bauweise ist ressourcenschonend, mit minimalen Eingriffen in die bestehende Struktur, und wir haben die Flächennutzung optimiert. Flexible Raumkonzepte ermöglichen zukünftige Umnutzungen, während eine sorgfältige Mülltrennung und fachgerechte Entsorgung von Bauabfällen unseren Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Vision für die Zukunft des Gesundheitszentrums.“
Herr Hummler: Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung des physikalischen Therapie-Bereichs in der Federseeklinik? Welche Trends oder Veränderungen erwarten Sie in den nächsten Jahren?
„Im ganzheitlichen Therapiesetting der Patienten wird die physikalische Therapie auch in Zukunft einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Sie bietet nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern fördert auch das gewünschte „Wohlfühlen“, was für die Genesung entscheidend ist. Darüber hinaus bleibt die physikalische Therapie mit klaren Therapieoptionen wie Kalt- oder Warmpackungen sowie Elektrotherapie ein unverzichtbarer Bestandteil von Rehabilitationsmaßnahmen. Ich erwarte, dass wir in den kommenden Jahren diese bewährten Methoden weiterentwickeln und mit innovativen Ansätzen kombinieren, um den Bedürfnissen unserer Patienten noch besser gerecht zu werden.“
Herr Klaiber: Welche technischen Herausforderungen sind bei der Modernisierung des physikalischen Therapie-Bereichs aufgetreten, und welche Lösungen haben Sie implementiert, um sicherzustellen, dass die neuen Geräte und Technologien optimal integriert werden?
„Bei der Modernisierung des physikalischen Therapie-Bereichs standen wir vor mehreren technischen Herausforderungen, die wir jedoch erfolgreich gemeistert haben. Ein zentrales Anliegen war die effiziente Raumnutzung. Wir haben die Behandlungsbereiche optimal angeordnet, um Platzverschwendung zu vermeiden und gleichzeitig eine barrierefreie Nutzung für alle Patienten zu gewährleisten. Stufenlose Zugänge und breite Türen sind dabei essenziell. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Flexibilität der Räume. Durch den Einsatz einer Rasterdecke können wir zukünftige Nachinstallationen und Anpassungen problemlos umsetzen, was uns viel Spielraum für Veränderungen gibt. Die digitale Infrastruktur spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wir haben moderne Technik integriert, um vernetzte Therapiegeräte sowie eine digitale Patientenverwaltung und automatisierte Steuerungssysteme zu ermöglichen. Dies trägt nicht nur zur Effizienz bei, sondern auch zur Energieeinsparung durch intelligente Steuerungen für Licht, Heizung und Lüftung. Um den Raumkomfort zu erhöhen, haben wir auf kontrollierte Belüftung mit Wärmerückgewinnung gesetzt, was für ein angenehmes Raumklima sorgt. Zudem haben wir Maßnahmen zur Lärmreduzierung implementiert, wie den Einsatz von Holzwolle-Leichtbauplatten, um eine ruhige Therapieumgebung zu schaffen. Sicherheit hat für uns höchste Priorität. Wir erfüllen alle brandschutztechnischen Vorschriften und verwenden leicht zu reinigende Materialien. Desinfektionsstationen wurden ebenfalls integriert, um die Hygienestandards einzuhalten. Insgesamt sind wir stolz darauf, dass wir diese Herausforderungen gemeistert haben und nun einen modernen, funktionalen und sicheren Therapie-Bereich anbieten können.“
Herr Hummler: Welche aktuellen Trends oder Entwicklungen in der physikalischen Therapie haben Sie bei der Planung des Umbaus berücksichtigt, und wie möchten Sie sicherstellen, dass die Federseeklinik weiterhin wettbewerbsfähig bleibt?
„Bei der Planung des Umbaus haben wir die Herausforderungen zwischen der zunehmenden Technisierung der Therapie und der unverzichtbaren, persönlichen Betreuung berücksichtigt. Beide Aspekte sind entscheidend für eine erfolgreiche Rehabilitation. Ein wichtiger Trend ist die Fortführung von Therapieansätzen im häuslichen Umfeld, insbesondere im Rahmen der Nachsorge. Dies entspricht den Erwartungen vieler jüngerer Patienten. Hier können während der Rehabilitation gewonnene Erkenntnisse durch digitale Technologien und zunehmend auch durch Künstliche Intelligenz zu Hause am PC oder Tablet weitergeführt und trainiert werden. Für Patienten, die nicht in unmittelbarer Nähe zu Bad Buchau wohnen, stellt dies eine hervorragende Lösung dar. Wir werden die Vernetzung zwischen persönlicher Therapie vor Ort und individueller Fortführung zu Hause weiter stärken. Der neue Bereich wird dafür optimale Voraussetzungen schaffen und somit sicherstellen, dass die Federseeklinik wettbewerbsfähig bleibt.“