Die ‚Drei von der Tanke‘ feiern 25-jähriges Reha-Jubiläum
In drei Wochen Reha geht es vor allem um das Thema Medizin und man hört Begriffe wie KTL, Kostenträger und IRENA. Dass Reha aber noch viel mehr bedeutet zeigen die „Drei von der Tanke“. Nein - die Drei haben nicht in der Filmkomödie im Jahr 1955 mitgespielt. Die Drei, das sind Konrad Janz aus dem Münsterland, Robert Hofmann aus der Region Tübingen und Max Vaas aus dem bayerischen-Schwaben. Auf den ersten Blick treten sie im Gespräch ganz unterschiedlich auf. Vielleicht liegt es an einzelnen Wesenszügen, die man bestimmten Regionen zuordnet. Es kann aber auch an den verschiedenen Branchen liegen, in denen sie tätig waren. Auf den zweiten Blick erkennt man aber schnell die Gemeinsamkeiten. Die Drei verbindet ihr Humor und kleine Streiche. Vor allem verbindet sie eine Freundschaft, die weit über die Bekanntschaften während einer Reha hinausgeht. Seit 25 Jahren führen sie eine Brieffreundschaft und besuchen regelmäßig gemeinsam das Thermenhotel und die Federseeklinik. Ein Gruppenfoto, wie beim ersten Besuch auch, ist jedes Mal obligatorisch.
Im Jahr 1997 haben sie ihre stationäre Reha in Bad Buchau gemeinsam miteinander verbracht. Der ehemalige Polizist Vaas, Hoffmann - damals Ingenieur beim Land Baden-Württemberg und Janz, Verantwortlicher für Kommunalfinanzen in einem Landratsamt haben den Großteil ihrer Reha damals gemeinsam verbracht. Die Klinikauswahl war damals noch analog geprägt. Da wurde nicht das Internet nach Rehakliniken und ihren Bewertungen durchforstet. Es wurde schlichtweg ein Buch mit mehreren
Hundert Seiten durchforstet und die Wahl fiel bei den dreien auf die Kleinstadt am Federsee. Am ersten Tag waren sie gemeinsam einem Tisch beim Abendessen zugeordnet und merkten schnell, dass ihnen nicht langweilig wird, wenn sie die Freizeit miteinander gestalten. Das machten die humorvollen Herren dann auch und planten aktive Touren, häufig auch mit dem Fahrrad. Da ging es auf den Hausberg Oberschwabens, auf den Bussen, nach Zwiefalten oder zum Fuhrmannstag nach Bad Schussenried.
Wenn man die „luschdigen“ Kerle so erzählen hört, erlebten sie durchaus die eine oder andere Situation, die Teil einer Filmkomödie sein könnten. Bei den Gesprächen sieht man in ihren Gesichtern wie sie freudestrahlend an die Zeit zurückdenken. Sie berichten von Namensschildern, die sie auf den Tischen im Speisesaal vertauscht haben oder von einem Oberarzt, der augenzwinkernd einen Piccolo zur Entlassung verspricht. Dass die Drei dann aber verschiedenste Abteilungen kirre machen, weil ihnen ebendieser versprochen wurde, damit hat der Mediziner nicht gerechnet. Sie erzählen von Quetschenspieler sowie Musikern mit der Handorgel im Kurpark. Auch der bekannte Kurtanz, den sie scherzhaft „Mumienschieben“ nennen füllte ihre therapiefreie Zeit. Weil Janz schon damals in seiner Heimatregion im Chor sang, sang er einmal sogar selber mit auf der Bühne des Kurzentrums als ein brasilianischer Gospelchor in Bad Buchau Halt machte.
Sie berichten auch, wie sich die Gegebenheiten rund um den Aufenthalt in der Federseestadt veränderten. Einzelzimmer sind mittlerweile im Rahmen der Reha eher Standard, damals waren Doppelzimmer die Regel. Pandemiebedingt nehmen sie Bad Buchau auch etwas ruhiger wahr, gleichzeitig sind sie begeistert, wie die Einrichtungen, zum Beispiel die Adelindis Therme wächst und wächst.
Es ist eine pure Freude, wie prägend ein Aufenthalt im Zusammenhang mit einer Reha sein kann. Die Geschichte der „Drei von der Tanke“ ist so ein Beispiel dafür. Die regelmäßigen gemeinsamen Besuche in Bad Buchau, zahlreiche Briefe und viele Telefonate zeugen von einer Freundschaft, die nicht inniger sein könnte. Ihre Erfahrungen, die sie während der Zeit in Bad Buchau gemacht haben und erleben durften, seien zum Teil auch Lebensweisheiten geworden, die prägend für ihren Lebensalltag seien, nicht nur in medizinischen Belangen.